Eine History-Spieldokumentation für ORF und ZDF/ARTE
Wien, Ende der 1960er Jahre: Unter strenger Geheimhaltung erzählt der Wiener Josef Kohout (Stefan Gorski) dem Autor Hanns Neumann (Michael Dangl) von seiner Zeit in der Hölle. Wie tausende andere schwule KZ-Häftlinge mit dem „Rosa Winkel“ gebrandmarkt, wird Kohout fünf Jahre lang in zwei KZs gedemütigt und gequält. Kohout überlebt – auch, weil er sich in ein System aus sexueller Ausbeutung fügt. Dennoch wird Kohout nach 1945 jede Entschädigung als NS-Opfer verweigert. Der Grund: Homosexuelle Männer gelten in Österreich ebenso wie in Deutschland weiterhin als Kriminelle. Kohout wird bis zum Ende seines Lebens gegen dieses Unrecht ankämpfen – vergeblich.
Die zweite Doku zur Queeren Geschichte Deutschlands und Österreichs von Fritz Kalteis zeigt, wie die Nazis die queere Subkultur, die in den 1920er Jahren vor allem in Berlin aufgeblüht ist, brutal zerstören – und wie nach der NS-Diktatur Verfolgung und Diskriminierung weitergehen. Der Film spürt dabei auch dem bisher wenig beachteten Schicksal queerer Frauen in der NS-Zeit nach.
Basierend auf Josef Kohouts Erinnerungen erscheint 1972 das Buch „Die Männer mit dem Rosa Winkel“. Der erste Erfahrungsbericht eines schwulen KZ-Insassen wird zum Schlüsselwerk der zweiten schwul-lesbischen Bewegung. Der Rosa Winkel wandelt sich durch Kohout vom Stigma zum Zeichen der frühen Pride-Bewegung.
Josef Kohout: Stefan Gorski
Hanns Neumann: Michael Dangl
Willi Kröpfl: Thomas Heribert Klein
Krämer: Robert Slivovsky
Beamter: Christoph Hackenberg
Buch & Regie: Fritz Kalteis
DoP: Benjamin Paya
Schnitt: Robert Zapletal
Tonmeister: Peter Priemer
Licht: Florian Hrad, Siegfried Stütz
Ausstattung: Markus Zehetgruber, Sabrina Lorusso
Kostüm: Markus Kuscher, Sandra Schmidt
Maske: Anne Weinberger
Sprecherinnen Und Sprecher: Dörte Lyssewski, Manuel Witting, Katrin Daliot
Farbkorrektur: Andreas Winter
Produzenten: Alex Wieser, Fritz Kalteis
Redaktion: Josef Peter Glanz (ORF), Peter Allenbacher (ARTE/ZDF)
Sendungsverantwortung: Caroline Haidacher
Eine Koproduktion von V-Set, Feature Film, ORF, ZDF
in Zusammenarbeit mit
ARTE und ORF ENTERPRISE
gefördert von
Fernsehfonds Austria
Filmfonds Wien
Kultur Niederösterreich
Erstausstrahlung am 21. Mai 2024 um 21:05 Uhr auf ORF 2