Rebellen der Berge – Wilderer
Das blutigste Wildererdrama Österreichs
Ein 60-minütiges „Bergwelten-Spezial“ über die legendäre „Wildererschlacht von Molln“ und über den alpinen Mythos vom Wilderer als Rebellen der Alpen. Mit Martin Zauner, Dominic-Marcus Singer, Alexander Knaipp und zahlreichen Darstellern aus Molln. Eine Koproduktion von Feature Film und Servus TV, gefördert vom Land Oberösterreich.
Wilderergeschichten gehören zur DNA des Alpenraums. Zahllose Heimatfilme und Romane zeichnen den Wilderer gerne als schneidigen Bauernburschen, der mit dem Jäger Katz und Maus spielt, oft auch mit Unterstützung der Sennerinnen. Die Realität dagegen ist oft brutal und voller Leid, denn wenn Wilderer auf Förster und Obrigkeit treffen, laufen die Dinge bisweilen auf furchtbare Art und Weise aus dem Ruder: So wie im oberösterreichischen Molln unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg. Bei blutigen Auseinandersetzungen zwischen einer Wildererbande und der Obrigkeit starben vor 100 Jahren insgesamt sieben Männer
Der Hunger trieb Deserteure, Kriegsheimkehrer und Bauernknechte zum Wildern. Dabei ging es schlicht um Fleisch. Doch als sich der lokale Graf Lamberg weigert, wie vorgeschrieben den Großteil seines Wildes abzuschießen und an die notleidende Bevölkerung abzugeben, eskaliert die Lage. Zuerst wird ein Förster und zehnfacher Familienvater von einem unbekannten Wilderer getötet, bald darauf stirbt ein Wilderer durch den Schuss eines Försters. In einer wahren Spirale der Eskalation schaukelt sich die Lage in Molln gefährlich auf, bis es am 14. März 1919 zur so genannten „Wildererschlacht von Molln“ kommt. Bei einem brutalen Gendarmerieeinsatz gegen die Mollner Wilderer sterben vier junge Männer unter den Kugeln und Bajonettstichen überforderter Gendarmerieschüler. Das gesamte Steyrtal steht daraufhin am Rande einer Revolution, denn vor allem die Arbeiter sehen das Vorgehen der Behörden als Anschlag auf das Proletariat.
Im Mittelpunkt des Filmes steht der Mollner Bauernsohn August Popp. Er wird als „Wolfbauern Gust“ zum legendären Wilderer und Anführer einer Wildererbande, gespielt von Kammerschauspieler Martin Zauner (CopStories). Jungstar Dominic Marcus Singer (Der Pass) verkörpert den jungen Popp, und der Linzer Alexander Knaipp einen Journalisten, der Popp interviewt. Alle anderen Darsteller sind Laien aus dem Umfeld der Theatergruppe frei-wild Molln. So gab etwa Miriam Russmann als Wirtstochter Katharina Dolleschal ihr beeindruckendes Schauspieldebut – an der Seite von Iris Egelseer oder Barbara Schmidberger. Besonders pikant: So gut wie alle Wilderer werden von Männern dargestellt, die im echten Leben Jäger sind, teilweise sogar Berufsjäger von Bundesforsten und Nationalpark Kalkalpen. Darunter sind auch zwei Enkel des Wolfbauern Gust. Beim Dreh im vergangenen November an Originalschauplätzen in Molln war der halbe Ort involviert.
Die Geschichte von der Wildererschlacht von Molln steht beispielhaft für die Wildererkultur, die den Alpenraum bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt hat, denn in ihr verdichtet sich alles, was die Wilderei zum Mythos der Alpen gemacht hat: Hunger, Armut, Widerstandsgeist, Rebellentum, aber auch Wagemut und männliches Imponiergehabe. Auch wenn die klassische Wildererei Vergangenheit ist, so ist die Erinnerung daran noch höchst lebendig. Deshalb entstand der vom Land Oberösterreich geförderte Film auch in Kooperation mit dem „Verein Museum im Dorf“ in Molln. Ausschnitte des Filmes sowie Interviews mit Experten und Zeitzeugen werden in Zukunft in einer Sonderausstellung zur Wildererschlacht im Museum in Molln zu sehen sein.
Redaktion: Hans-Peter Stauber, Andrea Thek
Buch: Fritz Kalteis, Stefan Ludwig
Regie: Fritz Kalteis
Kamera: Thomas Beckmann, Reinhold Ogris, Andreas Scheurer
Kameraassistenz: Robert Neumeyer
Ton: Martin Rohrmoser
Tonassistenz: Gerd Jochum
Licht: Florian Hrad, Sigi Stütz
Flugaufnahmen: Raffael Portugal
Ausstattung und Kostüm: Markus Kuscher, Sandra Schmidt
Maske: Valerie Rossacher, Karin Ruthardt
Aufnahmeleitung: Daniel Rachnaev
Setassistenz & Setfotografie: Paul Bachinger
Darsteller: Martin Zauner, Dominic Marcus Singer, Alexander Knaipp, Barbara Schmidberger, Willi Berger – Dietl, Horst Baumgartner, Gerhard Wagner, Martin Gegenleitner, Andreas Schachermayr, Iris Egelseer, Miriam Russmann, Franz Strasser, Johannes Fischer, Joachim Brandstätter, Franz Kettenhummer, Peter Götschhofer, Franz Popp, Gerhard Popp, Leander Kogler, Laurin Kogler, Johannes Russmann, Christian Hatzenbichler, Gerhard Lindner, Tim Reinisch, Wolfgang Rankl, Konrad Russmann, Robert Steinbichler, Josef Resch, Karl Resch, Romy Egelseer, Kathrin Schwarz
Casting & Coaching: Martina Poel
Agentur: Tanja Siefert
Montage: Robert Zapletal
Colour Grading: Nicola Stampfer
Schnittassistenz: Lukas Roucka
Originalmusik: Manfred Russmann
Sprecher: Otto Clemens
Tonmischung: Christofer Frank
Produktionsassistenz: Daniela Kalteis
Produktionsleitung: Rosmarie Lackner
Produktionsleitung Servus TV Melanie Kaboto
Produzent: Fritz Kalteis
Dank an Verein Museum im Dorf Molln, Fritz Kammerhuber, Robert Steinbichler, Nationalpark Kalkalpen
Franz Sieghartsleitner,Walter Stecher, Michael Kirchweger , Kulturverein frei-wild-molln, Ingrid Fischeneder, Veronika Popp-Hilger, Gerhard Wagner, Verein Freunde des Hoisn-Hauses, Josef Illecker, Helmut & Claudia Brösenhuber, Felix Fössleitner, Josef Resch, Franz Trinker , Franz Süss, Gemeinde Molln, Fritz Reinisch, Freiwillige Feuerwehr Molln, Österreiche Bundesforste – Wild Media