Eine Kreuz & Quer – Dokumentation im Auftrag des ORF
Mitte des 19. Jahrhunderts beschreibt der Mönch Gregor Mendel in seiner Abtei in Brünn als erster die Regeln der Vererbung – und wird so zum Vater der Genetik. Kreuz & Quer nimmt den 200. Geburtstag Mendels zum Anlass für eine Spurensuche nach der Vergangenheit und Zukunft der Gentechnik.
Erbsen beim Wachsen zusehen: Gregor Mendel hat damit unser Bild vom Leben revolutioniert. Seither wissen wir, dass eigenständige Erbfaktoren existieren, die von Generation zu Generation nach bestimmten, mathematisch präzisen Gesetzmäßigkeiten weiter gegeben werden. Noch bevor es das Wort „Gene“ gab, hat Mendel sie beschrieben.
200 Jahre nach seiner hat der Mensch etwa durch die Genschere CRISPR die Macht, direkt in das Erbgut von Pflanzen, Tieren und Menschen einzugreifen und es schnell und einfach zu verändern. Ein Leben ohne Erbkrankheiten scheint denkbar – aber auch eine Zukunft mit gentechnisch optimierten Menschen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit scheint selbst der Zufall beherrschbar – und damit unser Schicksal. Doch aus den unbegrenzt erscheinenden Möglichkeiten ergeben sich ebenso große Fragen. Werden wir mit dieser Macht umgehen können? Was braucht es, um diese Zukunft zu meistern? Wenn alles möglich scheint, soll deswegen alles gemacht werden? Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt der Dokumentation. Was würde wohl Gregor Mendels sagen, – der Mann der wie kein zweiter Glaube und Wissenschaft in einer Person vereint hat? Der Mediziner, Ethiker und Theologe Matthias Beck sieht jedenfalls große Herausforderungen auf die Wissenschaft und damit auf die gesamte Gesellschaft zukommen: „Je mehr naturwissenschaftlicher Fortschritt, je mehr künstliche Intelligenz, je mehr Gentechnik, desto mehr brauchen wir eine ethische Reflexion, damit es wirklich ein Fortschritt wird. Wenn diese ethische Reflexion wegfällt, dann wird es eine Katastrophe.“
Buch & Regie: Fritz Kalteis
Kamera: Oliver Indra
Ton: Jeannine Felzmann
Schnitt: Jörg Achatz, Kirk Von Heflin
Mischung: Christofer Frank
Sprecher: Cornelius Obonya
Colour Grading & Fertigstellung: Jörg Achatz
Produktionsassistenz: Daniela Kalteis
Produzent: Fritz Kalteis
Redaktion ORF: Christoph Guggenberger
Erstausstrahlung:
Dienstag 28.06., 22:35 Uhr
ORF 2